Jambo yeno!
„Ni je?“ (wie geht’s auf Swahili; Antwort auf Französisch: „bien“. Daran sieht man mal wieder wie sehr Swahili und Französisch hier in Katanga gemischt werden)
Hier bin ich schon wieder, meine lieben Freunde. Der Monat April ist mal wieder total schnell vergangen. Durch die ganzen Osterfestlichkeiten, Osterferien und dann wieder Schulbeginn war doch einiges los, obwohl ich mir im ersten Moment dachte, was soll ich nur alles über den April schreiben? Aber wenn man mal kurz darüber nachdenkt, fällt einem doch wieder einiges ein.
Jetzt von vorne, die Osterwoche:
Am Palmsonntag gab es einen kleinen Umzug von einem Platz, ganz in der Nähe von unserem Kloster, bis zu unsere Pfarreiskirche Mariapolis. Natürlich wurden keine so schöne Palmbuschen wie bei uns gebunden, was ich fast ein bisschen vermisst habe, aber dafür hatte jeder einen richtigen Palmwedel in der Hand, also von einer echten Palme, und das fand ich dann schon wieder cool, dass das hier in Afrika natürlich superleicht möglich ist. Und anschließend war natürlich eine wunderschöne, feierliche (mit ganz vielen Palmwedel, die bei einigen Liedern freudig in der Luft geschwenkt wurden) Messe.
An Gründonnerstag waren wir morgens und abends in einer Messe. Abends gab es sogar eine Fußwaschung, d.h. der Pfarrer ist mit seinen Ministranten durch die Kirche gegangen und hat 12 zufällig gewählten Leuten aus den Bänken die Füße gewaschen, und zwar nicht nur Männern, sondern auch Frauen. Das fand ich richtig schön, bei uns gibt es ja kaum noch Messen mit richtiger Fußwaschung, was doch echt schade ist.
An K-Freitag waren wir auf einem Kreuzweg im Freien, also man ist von Station zu Station gegangen, und vorne dran ging ein Mann mit einem großen Holzkreuz auf der Schulter. Die letzte Station war dann in der Kirche mit anschließendem Gottesdienst. Das war der „schönste“ Kreuzweg, den ich bis jetzt je mit gebetet habe.
An K-Samstag haben wir dann bei uns zu Hause für Ostern hergerichtet (also z.B. gekocht, im Wohnzimmer schöne, festliche Vorhänge aufgehängt und auch einen Spruch an die Wand geklebt) und abends gingen wir schon in die Ostermesse( um 19 Uhr gingen wir von uns zu Hause weg und um 1 Uhr in der Früh waren wir wieder daheim). Die Ostermesse war natürlich mal wieder megabeeindruckend, am Anfang hatten auch alle nur brennende Kerzen in der Hand, und es war kein elektrisches Licht an. Der Chor hat mal wieder unglaublich gut gesungen und es gab wieder die kleinen Tanzmädchen. Außerdem gab es noch eine Taufe von mindestens 20 Kindern (und einer alten Frau), die an Ostersonntag ihre Erstkommunion empfangen haben und deswegen vorher noch getauft werden mussten. Ich habe noch nie so eine Massentaufe gesehen. Aber deswegen hat die ganze Messe auch ein bisschen gedauert. Leider gab es nicht den Brauch, dass Osterkörbe mit Essen geweiht werden (fand ich schon ein bisschen schade, obwohl die Schwestern bei uns sogar ein Osterlamm gebacken haben, genauso wie bei uns, die Form kam aber auch aus Deutschland) aber dafür wurde bei der Gabenbereitung neben dem ganzen Essen, Kerzen, Klopapier, Seife…. auch eine lebendige Ziege, ein lebendiges Huhn, eine lebendige Ente und ein lebendiger Hase in die Kirche hineingetragen. (Die armen Tiere.)
Ja und dann an Ostersonntag waren wir wieder vormittags, dieses Mal nur knappe drei Stunden, in der Ostermesse, und danach hatten wir alle bei uns (also mit allen Schwestern) ein festliches Mittagessen. Die Tafel war auch richtig feierlich gedeckt, mit gelben Servietten und echten gelben Blumen, sah aus wie bei uns im Frühling. (à propos Jahreszeiten: momentan haben wir den Übergang von Regen- zu Trockenzeit, d.h. in der Früh ist es wirklich richtig kalt, auch mit einem sehr kalten Wind, so dass meine Hände auf dem Weg zur Schule schon richtig rot werden, und vor Kälte fast weh tun. Dafür ist es aber mittags/nachmittags brütend heiß und die Sonne brennt nur so vom Himmel, wie es geht. Dadurch, dass es jetzt auch kaum mehr regnet sind die Straßen ein größerer Sandkasten denn je. Ich müsste meine Füße jeden Tag mindestens 10-mal waschen und meine Hosen sammeln unten auch schon Sand an und wechseln die Farbe zu graubraun.)
Insgesamt habe ich auf jeden Fall die gesamte K- und Osterwoche noch nie so intensiv miterlebt wie heuer, und dafür bin ich mal wieder sehr dankbar, Ostern hier verbracht haben zu können.
Am Nachmittag von Ostersonntag waren Linda und ich noch auf die Erstkommunionfeier von der Tochter von meiner Kindergartentante, in deren Klasse ich arbeite, eingeladen. Und abends gab es bei uns noch ein kleines „Osterfest“, d.h. es wurde wie immer Bier oder Sangria getrunken, Popcorn und Erdnüsse gegessen und ein bisschen zu Videoclips getanzt. An Ostermontag wurde wieder ganz normal gearbeitet. Zu der Zeit von Mobutu, den langjährigen Diktator, wurden nämlich anscheinend alle christlichen Feiertage verboten, so dass es heute noch kaum offizielle christliche Feiertage gibt, außer sie sind an einem Sonntag. Mobutu hat auch, wie ich mal mitbekommen habe, verboten, dass sich die Leute auf christliche Namen taufen lassen, so dass man sich auf swahilische Namen taufen lassen musste. Erst seit ca. 1990 darf man sich wieder auf christliche Namen taufen.
Die drei Tage nach Ostern hatten unsere Schwestern hier ein wichtiges „chapitre“ (also irgendeine sehr wichtige Versammlung) und deswegen waren total viele Schwestern bei uns. Es kamen drei aus dem Landesinneren und ca. sieben aus Lubumbashi und Kasumbalesa. Und dann waren noch jeden Tag sieben Schwestern aus Bukama bei uns, die an dem chapitre teilgenommen haben. Das heißt es war bei uns einfach wahnsinnig viel los; beim Essen waren wir immer so viele, dass wir lieber in der Außenküche gegessen haben, und Linda und ich kamen uns auch vor, als würden wir in einer Stadt aus Schwester wohnen, an jeder Ecke standen irgendwelche Schwestern. Insgesamt waren untertags mindestens 40 Schwestern bei uns. So konnte ich aber noch zwei neue Schwestern kennenlernen und das hat mich mal wieder sehr gefreut, weil es echt immer total liebe Menschen sind. Da ist es jede neue Bekanntschaft wirklich wert, man kann sich immer darauf freuen, eine neue Schwester kennenzulernen.
Dann hatte ich ja insgesamt zwei Wochen Osterferien. Die meiste Zeit war ich mit der Linda in der Arbeit und habe mal wieder viele neue und interessante Erfahrungen gesammelt. Also zum einen habe ich wieder in der CPS (consulation pre-scolaire) gearbeitet, d.h. ich habe an einem Tag ca. 120 Babys gewogen. Außerdem war ich noch bei den Neueinschreibungen dabei. Dann konnte ich aber auch zum ersten Mal bei der CPN (consultation pre-natale) zusehen, die Untersuchung der schwangeren Frauen. Das ist doch sehr interessant, weil das ohne jegliche technische Geräte abläuft. Der Bauch der Mutter wird per Hand abgetastet, bzw. es wird versucht richtig den Kopf des Babys, durch den Bauch durch, in Händen zu halten (wo ich mir immer dachte, dass muss den Müttern doch so weh tun, weil ihnen richtig hart in den Bauch gedrückt wird, um eben die Form des Kindes einigermaßen ertasten zu können. Sie haben auch teilweise das Gesicht verzogen, aber es ist anscheinend auszuhalten). Dann wird danach auch die ungefähre Größe des Kindes mit einem normalen Maßband abgemessen und dann versucht man noch mit einem einfachen kleinen Trichter den Herzschlag der Mutter und des Kindes zu hören. Dann wird der Mutter noch der Blutdruck gemessen und das war es auch schon wieder. Und das ungefähr jeden Monat bis zur Geburt. Das heißt die Mütter sind außer bei der Geburt nie im Krankenhaus. Alles davor und danach läuft bei uns im Centre ab. Sowohl beim CPS als auch beim CPN bekommen die Mütter auch „Unterricht“, d.h. es wird ihnen (leider auf Swahili, deswegen habe ich kaum verstanden, um was es ging) erklärt, wie sie sich richtig um ihre Kinder kümmern, sie richtig versorgen etc. Beim CPN wurde ihnen auch gesagt, dass sie vor 2015 nicht mehr schwanger werden sollen, weil so viele Kinder weder für die Mütter noch für die Kinder gut sind. Das fand ich schon ein bisschen witzig, bei uns hat jeder Mensch im Durchschnitt 1,3 Kinder, was zu wenig ist, und hier in Afrika muss ihnen gesagt werden, dass sie möglichst nicht jedes Jahr schwanger werden sollen.
Und dann war ich auch zum ersten Mal bei dem „nutririon“-Programm für die unterernährten Kinder dabei. Jeden Tag von Montag bis Freitag, außer mittwochs, kommen die Mütter mit ihren Kindern und bereiten eine Milch und einen Brei aus gestampften Sojabohnen, gemischt mit Wasser und Zucker zu. Wenn wir kein Soja kaufen konnten, gibt es nur warme Milch mit Zucker. Das wird dann an alle Kinder verteilt und sie essen einen Teil schon im Centre und dann bekommen sie auch noch einen kleinen gefüllten Topf mit nach Hause. Teilweise kann man richtig beobachten, wie die Kinder dadurch stärker werden, aber ich habe leider auch ein paar Fälle gesehen, die mir richtig ans Herz gegangen sind. Ein kleiner Junge, ein Jahr und drei Monate alt, sah einfach richtig schlimm aus. Er hatte einen (vergleichsweise zum Rest des Körpers) großen Kopf und einen aufgeblähten Bauch, aber seine Arme und Beine waren wirklich nur Haut und Knochen, einfach so dünn wie Steckerl. Er konnte auch überhaupt nichts tun außer sitzen, er hat nicht einmal die Kraft mit der Hand nach was zu greifen. Und dieser Junge kommt auch immer nur mit seiner älteren Schwester, weil die Mutter es anscheinend nicht für nötig hält oder es nicht wahrhaben will. Das find ich schon auch richtig schockierend. Er war auch mal krank, und wir meinten zu der Schwester, sie sollten mit ihm ins Krankenhaus gehen, aber sie antwortete nur, die Mütter würde es sicher verweigern. Vielleicht, weil einfach auch nicht das Geld da ist, man muss ja jede Behandlung auch im Krankenhaus bezahlen. Da zerreißt es einem schon richtig das Herz. Dann ist da auch noch eine Mutter mit Zwillingen, aber der eine sieht einfach so aus als wäre er neugeboren und der andere ist ca. ein Jahr alt. So krass diesen Vergleich zu sehen. Das kleine Mädchen kann noch nicht mal sitzen und tut sich auch beim atmen wahnsinnig schwer (da kommen meistens immer nur so röchelnde Geräusche) und ihre Zwillingsschwester kann schon alleine sitzen, und sogar schon alleine ihre Milch löffeln. Das ist doch echt nicht fair und fruchtbar mit anzusehen. Aber dafür gibt es zum Glück eben auch Kinder, bei denen diese nahrhafte Milch anschlägt uns sie immer kräftiger werden, so dass man sich nicht völlig hilflos vorkommt.
Am 16.April ging dann wieder die Schule/der Kindergarten los. Ich habe mich jetzt dafür entschieden, für den Rest des Jahres in der dritten Klasse zu bleiben, da es dort einfach momentan am meisten Arbeit gibt, weil es ja die Finalisten sind und auf die Grundschule vorbereitet werden müssen. Außerdem komm ich auch mittlerweile total gut mit den Kindern zurecht und mit der Lehrerin verstehe ich mich auch super. Wir hatten jetzt das Thema Markt und Geschäfte und sind auch auf einen echten Markt zur Besichtigung gegangen. Schließlich kauft man Gemüse, Kartoffeln, Fisch und Palmöl auf dem Markt und nicht in den kleinen Geschäften. Außerdem bringen wir den Kindern, neben den Vokalen, noch bei, ihre Namen zu schreiben, damit sie sich in der Grundschule nicht so hart tun. Aber das ist doch sehr viel Arbeit. Jeden Tag nach der Pause werden jetzt nur noch Namen geschrieben. Aber ich merke, dass das den Kindern viel mehr Spaß macht, als einfach Zahlen oder Vokale zu schreiben. Aber leider fragen sie mich so auch alle zwei Minuten, ob das so richtig ist, und bei 107 Kindern weiß man irgendwann nicht mehr wo vorne und hinten ist. „Tantine Lea“ kann ich dann bei Unterrichtsende auch nicht mehr hören. Aber es macht mich ja auch gleichzeitig sehr stolz.
In den Ferien durfte ich auch auf einen Ausflugstag, den wir für die Kinder von den Salvatorianer Laien organisiert haben, als Betreuerin mit, weil ich ja im Kindergarten arbeite und somit Erfahrung mit Kindern habe, und das hat mich auch sehr gefreut. Also sind meine Kenntnisse und meine Erfahrungen schon langsam gefragt.
Linda und ich haben uns auch zwei Hasen von Franziskanerbrüdern gekauft. Die wohnen jetzt im Hühnerstall. Das eine ist ein Männchen namens Schiller, und das andere ein Weibchen namens Vivaldi. So haben unsere Schwestern, wenn wir abreisen, noch ein lebendiges Andenken an uns und auch ein bisschen deutsche Kultur. Das lustigste war aber, dass wir zwei Schwestern vorher gefragt haben, und jede gleich geantwortet hat „ ja natürlich kein Problem“. Bei uns ist die Frage nach einem Haustier einfach immer ein riesen Diskussionsthema, von mindestens einer Woche. Wir schreiben ja sogar Erörterungsaufsätze darüber in der Schule. Aber hier stand das völlig außer Frage, auch dass sie sich ja dann um sie kümmern müssen, wenn wir in drei Monaten weg sind (oh Gott – nur noch zweieinhalb Monate!!! Ich versuch immer so selten wie möglich, das Datum zu beachten und wenn doch, versuch ich zu vermeiden, bis 18. Juli hochzurechnen.)
Dann gab es leider mal wieder einen Todesfall, der dieses Mal aber ganz Kolwezi in große Trauer versetzt hat. Ein Pfarrer aus Kolwezi ist nach einer Kerbserkrankung, noch in jungen Jahren, im Krankhaus in Lubumbashi gestorben. In seiner Pfarrei war auch wieder vier Tage „deuil“, wo sehr viele Leute in der Kirche geschlafen haben, unter anderem zwei Schwestern von uns. Linda und ich waren bei der Messe dabei, bei der der Sarg mit seiner Leiche von Lubumbashi in die Kirche nach Kolwezi kam. Das war nochmal eine ganz andere Art von Trauer. Ich musste fast selber weinen, obwohl ich den Menschen gar nicht kannte. Die Kirche war gesteckt voll, mit Angehörigen, Leuten aus der Pfarrei und ganz Kolwezi. Sein Sarg wurde dann von Pfadfindern in die Kirche getragen und auf die Sekunde fingen einfach alle an wahnsinnig laut zu weinen, schreien, schluchzen, vor sich hin zu jammern. Das war wirklich hier eine der unangenehmsten Situationen für mich bis jetzt. Das war so furchtbar mit anzuhören. Es kam uns aber auch so vor, als würden sich die Leute richtig in Trance weinen. Einige wurden dann auch noch nach draußen begleitet, da sie, meiner Ansicht nach, auch den Anschein hatten, gleich den Verstand zu verlieren. Und das alles in einer öffentlichen Kirche. Das würde bei uns einfach keiner wagen, so hemmungslos und laut zu weinen, sein Leid zu klagen. Für Linda und mich war es aber auch wirklich eine sehr beklemmende und ungewohnte Erfahrung. Uns kam das ganze natürlich auch ein wenig seltsam vor, so als ob die Leute plötzlich auf Knopftruck so heulen können und dann aber auch auf Knopftruck wieder aufhören können. Für uns ist das fast ein bisschen so, als wenn es gespielt und nicht echt wäre, aber ich glaube das liegt nur daran, dass wir es nicht gewöhnt sind und es auch das erste Mal war, dass wir sowas miterlebt haben. Aber es war auf jeden Fall auch wieder eine neue Erfahrung und ein wichtiger Schritt, die afrikanisch-kongolesische Kultur ein wenig besser kennen- und verstehen zu lernen.
Ach ja dann habe ich ja schon im letzten Artikel erwähnt, dass ich anfangen will in einem Kirchenchor zu singen. Ich habe jetzt auch angefangen und auch die Sache mit der Disziplin wird immer besser. Wir proben fast jeden Tag, mindestens vier Mal die Woche, da wir anscheinend auch bald ein Konzert haben, aber das hindert uns auch nicht daran ein oder zwei Messen pro Woche zu singen. Ich war bis jetzt bei einer Donnerstagsabendmesse und bei meiner ersten richtigen Sonntagsmesse dabei. Die Sonntagsmesse hat mir richtig viel Spaß gemacht. Wir hatten total schöne Lieder (obwohl wir erst am Samstag angefangen haben, dafür zu proben, aber das ist hier auch kein Problem, weil einfach alle so megabegabt sind und eine so unglaublich schöne Stimme haben, sowohl Männer als auch Frauen. Wir haben auch die vier Stimmen: Sopran, Alt, Tenor, Bass, und sie tun sich da überhaupt nicht schwer, obwohl die meisten nicht einmal Noten lesen können; was wiederrum für mich um so schwerer ist, weil wir fast nie Noten bekommen, und ich weder die Texte noch die Melodien kenne. Also die Afrikaner haben aber die Musik wirklich im Blut und im Herzen, mehr als wir Europäer auf jeden Fall). Bei der Sonntagsmesse war auch wieder eine (Massen)Taufe, dieses Mal aber von Babys. Also es hat mir richtig viel Spaß gemacht, und ich war auch ganz „alleine“ in der Kirche, also ohne Linda und ohne irgendeine Schwester, weil die alle bei uns eine Messe hatten. Und das hat mich doch auch mal wieder ein wenig stolz gemacht und ich fang jetzt auch an, mich mit mehr gleichaltrigen, Einheimischen anzufreunden. Es ist andererseits schon auch teilweise sehr stressig, weil wir sehr oft proben, und immer mindestens zwei Stunden, und dann noch mit dem Kindergarten und den Aufgaben daheim………..aber es macht mir trotzdem riesen Spaß und ich werde so gut wie möglich versuchen weiter dranzubleiben.
Letzten Sonntag waren wir auch noch auf einer Pfadfinder Veranstaltung eingeladen, bei denen die Pfadfinder ein neues Abzeichen („routier“) bekommen haben. Wir haben nämlich einige Schwestern, unteranderem die Regionaloberin und die Direktorin vom Kindergarten, die Pfadfinder „Scout“ sind und drei davon bekamen dieses neue Abzeichen und haben uns dazu eingeladen. Ich weiß noch wie überrascht Linda und ich am Anfang waren, wie uns eine Schwester erzählt hat, sie sei Scout. Aber mittlerweile finden wir es richtig cool und sind auch richtig stolz auf unsere Schwestern. Wir meinten auch, sobald wir wieder herkommen und Kongolesen werden, würden wir auch sofort bei den Scout eintreten. Daraufhin wurde uns „öffentlich und feierlich“ vom Oberchef der Scout die Erlaubnis dafür erteilt und uns wurden auch schon die Begrüßungen (z.B. mit der linken Hand, weil das die Seite des Herzens ist) und die wichtigsten Grundlagen erklärt. Das war auch mal wieder ein sehr lustiger Nachmittag mit neuen Bekanntschaften.
Und somit verabschiede ich mich schon wieder aus Kolwezi und bis nächsten Monat.
Eure Tantine Lea